Digitale Instrumententafel (Virtual Cockpit)
Das virtuelle Cockpit ist eine digitale Version des Kombiinstruments. In der Praxis handelt es sich um ein hochauflösendes Display, das das traditionelle Kombiinstrument ersetzt. Analoge Instrumente gehören der Vergangenheit an und werden nach und nach durch TFT-Displays ersetzt.
Digitale Kombi-Instrumententafeln begannen in den 80er Jahren aufzutauchen. Damals handelte es sich jedoch um „gewöhnliche“ Segmentanzeigen oder elektrolumineszierende Displays, meist ohne jegliche grafischen Symbole. Die Lesbarkeit dieser Anzeigen war jedoch bei ungünstigen Lichtverhältnissen schlecht, und die numerische Darstellung der Geschwindigkeit war aus Sicht der Übersichtlichkeit nicht wirklich für konzentriertes Fahren geeignet.
Beispiele für die ersten digitalen Instrumententafeln sind der Opel Monza (1982), Opel Kadett (1984), Fiat Uno Turbo (1985) oder das spätere und fortschrittlichere Cockpit des Honda S2000 (1999). Aufgrund der genannten Gründe zogen sich die Hersteller jedoch vom weit verbreiteten Einsatz digitaler Instrumententafeln zurück. Damals handelte es sich mehr oder weniger um technische Spielereien und optionale Ausstattungsmerkmale, die dazu gedacht waren, zu beeindrucken.
Ein Zwischenschritt zwischen einer rein digitalen Kombi-Instrumententafel und einem klassischen analogen Armaturenbrett könnte beispielsweise der Maxi DOT sein. Maxi DOT kombiniert traditionelle analoge Anzeigen mit einem kleinen Display. Dieses kleine Display vergrößerte sich im Laufe der Zeit, bis eine große digitale Instrumententafel entstand. Automobilhersteller des Volkswagen-Konzerns wie SEAT, AUDI und Škoda bezeichnen diese digitale Instrumententafel als Virtuelles Cockpit oder auch Active Info Display.
Im Wesentlichen handelt es sich um ein hochauflösendes TFT-Display, das eine eigene Grafikkarte mit einem leistungsstarken Prozessor besitzt und wie ein kleiner Computer funktioniert. Das Virtuelle Cockpit wird über Tasten am multifunktionalen Lenkrad gesteuert und bietet verschiedene Anzeigemodi. Je nach den Vorlieben des Fahrers kann das Virtuelle Cockpit alles von einer minimalistischen Darstellung des Geschwindigkeitsanzeigers des Fahrzeugs bis hin zu verschiedenen Anzeigen kombiniert mit Karten und Navigation anzeigen.
Hauptkomponenten des digitalen Armaturenbretts:
- Hochauflösendes TFT-Display mit 24-Bit-Farbtiefe, Aktualisierungsfrequenz von 60 Hz
- Leistungsstarke Grafikkarte mit aktiver Kühlung
- Separates Modul für Warnleuchten im Falle eines Ausfalls oder einer Störung des TFT-Displays
- Lautsprecher für den Blinker-Sound
- Rahmen, in dem alle diese Teile untergebracht sind
Das Design und die Qualität der verwendeten Komponenten können variieren und hängen logischerweise vom Preis des Fahrzeugs ab. Es ist jedoch offensichtlich, dass es sich im Vergleich zu früher verwendeten analogen Anzeigen um ein teures und anspruchsvolles Bauteil handelt.
Vorteile des digitalen Armaturenbretts:
- Das kombinierte Armaturenbrett kann individuell konfiguriert werden; der Fahrer kann verschiedene Anzeigestile und die Menge der angezeigten Informationen auswählen.
- Steuerung über das multifunktionale Lenkrad
- Einfache Installation
Nachteile des digitalen Armaturenbretts:
- Verringerte Lesbarkeit bei Sonnenblendung
- Fehlende Parallaxe, was bedeutet, dass das Bild trotz perfekter grafischer Verarbeitung einschließlich Schattierung sehr flach wirkt
- Aufwändigere Reparaturen
Wussten Sie schon:
Digitale Armaturenbretter haben in der Regel keinen Touchscreen, da dies aufgrund ihrer Position hinter dem Lenkrad etwas unpraktisch wäre. Daher ist in der Regel ein weiterer Touchscreen in der Mitte des Armaturenbretts angebracht. Interessanterweise führte der Automobilhersteller Buick im Jahr 1986 mit dem Modell Riviera den ersten Touchscreen in einem Serienfahrzeug ein.